Nagelpilz
Nagelpilz – Was ist das?
Nagelpilz ist eine Infektion der Nägel mit bestimmten Erregern – am häufigsten Fadenpilze. Diese Pilze sind auch für andere Hautpilzerkrankungen inklusive Fußpilz verantwortlich. Die Vorstufe zum Nagelpilz ist oft eine Fußpilzinfektion, die meistens in den Zehenzwischenräumen beginnt.
Grundsätzlich gilt: Wer einen Fußpilz nicht wirksam behandelt, riskiert eine Pilzinfektion der Zehennägel. Bei gleichzeitiger Schädigung des Nagels (z. B. Quetschung oder falsche Nagelpflege) dringt der Erreger noch leichter in die Nageloberfläche oder in die Nagelplatte ein.
Nagelpilz ist mehr als (nur) ein kosmetisches Problem. Ohne eine wirksame Behandlung breitet sich die Pilzinfektion langsam im gesamten Nagel aus und kann die Nagelplatte komplett zerstören. Erste Anzeichen sind weiße oder gelbliche Verfärbungen und Verdickungen der Nagelplatte. Nagelpilz tut nicht weh – ist aber ansteckend!
Die Pilzerreger, die zu Haut- und Nagelpilz führen, kommen auf der ganzen Welt vor und sind mehr oder weniger überall anzutreffen. Verbreitet werden sie von Mensch zu Mensch, oft über gemeinsam genutzte Gegenstände – Handtücher, Nagelfeilen, Bettvorleger, Teppichböden. Denken Sie an Ihre Familienmitglieder! Auch bei Kleinkindern finden wir immer häufiger Nagelpilz.
Wer ist betroffen?
Die Nagelpilzerreger sind mehr oder weniger überall zu finden. Doch wie bei den meisten anderen Infektionen auch, hält die Immunabwehr potentielle Krankheitserreger im Zaum. In der Regel entsteht die Erkrankung nur, wenn zusätzliche Faktoren die Anfälligkeit erhöhen, z. B.:
- verlangsamtes Nagelwachstum
- Schuhwerk, zu eng oder luftundurchlässig
- Verletzungen, beim Sport und bei der Nagelpflege
- Barfuß laufen im Schwimmbad, Sauna, Hotel …
- Schweißfüße und Fußfehlstellungen
- Erkrankungen mit geschwächter Immunabwehr
- Durchblutungsstörungen und starkes Rauchen
- Andere Nagelerkrankungen können zu Nagelfehlbildungen führen (z. B.Nagelpsoriasis)
Therapie des Nagelpilzes
Abwarten und auf Besserung warten bringt gar nichts. Aufgrund der Hartnäckigkeit des Nagelpilzes werden Sie diesen nur durch eine gezielte Behandlung mit speziellen antimykotischen Medikamenten wieder los. Ein wesentlicher Punkt ist die individuelle Behandlung. Diese ist von verschiedenen Faktoren wie Ausprägung des Befundes, Ihr Alter und das Bestehen weiterer Erkrankungen abhängig. Wir kombinieren lokale (äußerliche) und systemische (Tabletten) Therapien mit der medizinischen Fußpflege.
Lokaltherapie: Es sind unterschiedliche Präparate als antimykotische Nagellacke in der Apotheke erhältlich. Wir empfehlen ausdrücklich die Anwendung von Ciclopoli 8 % Nagellack der Firma Taurus, der den Wirkstoff Ciclopirox enthält und die Pilzerreger, aber auch die Sporen tötet. Über die genaue Anwendung klären wir Sie gern auf. Bitte sprechen Sie uns an!
Systemtherapie: Zur Behandlung von innen rezeptieren wir Tabletten mit den Wirkstoffen Terbinafin und Fluconazol. Um die Belastung des Körpers so gering wie möglich zu halten, setzen wir die Medikamente individuell als Low- Dose- oder Intervalltherapie ein.
Therapiebegleitende medizinische Fußpflege
Neben der lokalen und internen medizinischen Therapie, sehen wir die medizinische Fußpflege als dritte Säule der erfolgreichen Behandlung. Die speziell geschulten Mitarbeiterinnen der medizinischen Fußpflege (Leitung Frau Inge Wilmes) bearbeiten die betroffenen Nagelanteile durch hochtouriges Schleifen, fachgerechtes Kürzen der Nägel und Abfräsen der meist stark verhornten Fußsohlen und Fersen. Während die Füße behandelt werden, besteht bei uns die Möglichkeit, Ihre Schuhe in einem medizinischen Gerät mit Nanosilber und Ozon zu desinfizieren, um eine Reinfektion zu verhindern. Wichtig ist dies vor allem bei Schuhen, die Sie ohne Strümpfe tragen! Während dieses gesamten Behandlungszeitraumes bleiben Sie Patient unserer Praxis, da hierzu regelmäßige ärztliche Kontrollen erforderlich sind.
Vorsorgemaßnahmen gegen Nagelpilz
- Vermeiden Sie Druckstellen und Verletzungen an den Füßen
- Vermeiden Sie zu tiefes Abschneiden der Nägel, falsches Feilen und unsachgemäßes Entfernen der Nagelhaut
- Tragen Sie immer Schuhe, in denen Ihre Zehen genügend Platz haben
- Tragen Sie das gleiche Paar Schuhe nach Möglichkeit nicht an zwei aufeinanderfolgenden Tagen
- In Schwimmbädern, Saunen und Hotels bitte immer Badeschuhe tragen
- Strümpfe bei über 60° waschen
- Zehenzwischenräume sorgfältig abtrocknen
- Bei Durchblutungsstörungen Füße auf Verletzungen hin kontrollieren
- Das wichtigste zum Schluss: Führen Sie eine laufende Therapie bis zum Behandlungserfolg durch – das ist die vollständige Abheilung! Dies kann bis zu 2 Jahren dauern, deshalb ist Ihr wichtiger Beitrag: Geduld und Konsequenz.
Haben Sie noch Fragen? Wir helfen Ihnen gern weiter! Bitte sprechen Sie uns an!